Kurzübersicht
Im ersten Artikel dieses Buches wird „Aushandlung und Alltagspartizipation“ als vierte der sieben Grundformen (Strategie) der Kinder- und Jugendbeteiligung erwähnt. Aushandlung und Alltagspartizipation lassen sich entlang dem Kategorienpaar: formell – informell ordnen.
Bei der informellen Variante dieser Beteiligungsform geht es um kleinteilige, alltägliche Verfahren zur Bewältigung von ebenfalls alltäglichen Themen und Problemen. Sie finden sehr häufig und alltäglich statt, haben eher eine Mikrostruktur, sind dialogisch angelegt. Diese kleinen alltäglichen Formen dürfen nicht verwechselt werden mit den punktuellen Formen der Beteiligung. Die Formen der Alltagspartizipation sind zwar auch „klein“, treten aber nicht punktuell und sporadisch auf, sondern sehr häufig und regelmäßig. Sie stellen eine permanente Dimension innerhalb pädagogischer Settings dar und sind insofern auf Dauer angelegt, aber eben informell und nicht institutionalisiert. Ihre Wirkungen sind vermutlich – auch wenn ihre Themen nicht so breit und nur alltäglich angelegt sind – möglicherweise von allen Formen die intensivsten und nachhaltigsten.
Die formelle Variante des Aushandlungsmodus kann manchmal sogar den Status eines Mitwirkungsrechtes erlangen und wird dann nicht mehr allein aufgrund freiwilliger Vereinbarungen durchgeführt. Formeller ist diese Variante auch, weil die eingesetzten Methoden systematischer, strukturierter, weniger offen, aber auch aufwendiger sind. Beispiele: systematische Mediationsverfahren, die auch für Kinder und Jugendliche adaptierte Stadtplanungsmethode „Planning for Real“ von Tony Gibson, das Deliberationsforum oder die Zukunftskonferenz.
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